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Nicht noch ein Marketing-Tool!

Marketing Tool

Kennt ihr sie, die ständige Angst, etwas zu verpassen? Gerade im Marketing lauert an jeder Ecke ein neuer Trend oder ein neues Marketing-Tool, das die ultimative Unterstützung, bessere Performance und das Allheilmittel in der Kundenansprache verspricht. Mir ging es lange so, dass ich viel Zeit damit vertan habe, mir alle möglichen Tools anzuschauen. Gerade im Bereich Content Marketing kommen ständig neue Angebote auf den Markt, die:

  • das einfachere Erstellen von Inhalten
  • das schnellere Seeding der Inhalte
  • eine bessere Performance
  • ein besseres SEO-Ranking

versprechen. Ist das alles immer gleich schlecht? Sicherlich nicht. Es gibt tolle Tools, die wirkliche Arbeitserleichterung, eine übergreifende Zusammenarbeit, die Messung des Erfolgs und viele weitere positive Effekte mitbringen. Aber: Wahllos neue Tools zu integrieren, ist nicht die Lösung.

Trends: ja, ständig neue Marketing-Tools: nein.

Bitte nicht falsch verstehen: Es ist richtig und wichtig, sich über neue Trends zu informieren – gerade im Marketing. Aber auch hier gilt es zu unterscheiden: Mit was sollte ich mich genauer befassen? Was frisst nur meine Zeit auf und raubt mir meinen Fokus? Jedem Trend hinterherzurennen, bringt also nichts. Achte lieber darauf, genauso zu analysieren, was du wirklich brauchst. Bei der Einführung neuer Tools immer auf neue Trends zu setzen und überstürzt zu handeln, führt nämlich meist nur zu folgenden Punkten:

1. Es wird viel Zeit und Geld verbrannt

Es ist alles andere als einfach, sich mit einem neuen Tool zu befassen. In der Evaluierungsphase musst du dich detailliert damit auseinandersetzen, um zu verstehen, ob du es überhaupt benötigst und wie du das „Stückchen Software“ bei dir gewinnbringend einsetzen könntest. Wenn du das Ganze wirklich professionell angehst, erarbeitest du deine Anforderungen, ein Lasten- und Pflichtenheft, gehst in Vertragsverhandlungen …

Entscheidest du dich schließlich dafür, kostet das Onboarding viel Zeit – du solltest dir also ziemlich sicher darüber sein, dass du das neue Tool am Ende auch nutzen wirst und es wirklich gewinnbringend für dich ist. Sonst hast du eben nur viel Zeit und Geld verbrannt, sondern bist womöglich noch an einen Vertrag geknebelt, aus dem du erstmal nicht wieder rauskommst …

2. Niemand kann die unüberschaubare Fülle an Tools mehr beherrschen

Ein Tool – sehr gut. Zwei, die ineinandergreifen und verschiedene Anforderungen abdecken: noch besser. Doch in vielen Unternehmen ist ein Wildwuchs an verschiedenen Tools ausgebrochen. Keine Mitarbeiterin und kein Mitarbeiter kann diese noch alle beherrschen. Die Folge: Das Team greift am Ende doch wieder auf Altbewährtes zurück, während die Software ungenutzt schlummert und Geld kostet … Oder das hin und her Wechseln zwischen den einzelnen Tools kostet unnötig Zeit und erhöht die Fehleranfälligkeit.

3. Es entstehen Silos

Sind einzelne Applikationen nicht miteinander verknüpft, entstehen schnell Silos. Im Alltag bedeutet das schlichtweg, dass du von einem Tool ins nächste springen musst. Informationen oder Inhalte werden nicht geteilt und am Ende hast du 5 verschiedene Apps oder Tabs offen, um deine Arbeit zu erledigen. Nicht sehr wünschenswert, oder?

Warum aber kommt es überhaupt zu dieser „Tool-Flut“?

Zum einen haben viele Unternehmen schlichtweg Angst davor, etwas zu verpassen. Zum anderen versprechen viele Anbieter Entlastung bei der täglichen Arbeit. Überlastete Führungskräfte und Teams hoffen darauf, dass ihr Arbeitsalltag durch ein neues Tool endlich wieder strukturierter verläuft und sie weniger gestresst sind.Doch Tools können nur entlasten, wenn sie gezielt und strukturiert eingesetzt werden. Dafür bedarf es einer grundlegenden Vorarbeit:

  • Führungskräfte müssen zum einen Projekte genau erfassen und die anfallenden Zeiten mit den verfügbaren Arbeitsstunden übereinanderlegen. So können Engpässe aufgedeckt und eine Struktur (auch im Hinblick auf externe Unterstützung durch Freelancer, Agenturen und Interim Manager) gefunden werden, die das Marketing überhaupt erst handlungsfähig macht.
  • Darüber hinaus müssen Prozesse und Strukturen aufgeräumt und an moderne Anforderungen angepasst werden.
  • Projekte müssen priorisiert und entlang der Wichtigkeit abgearbeitet werden.

Tools können unterstützen – aber keine internen Defizite ausgleichen

Es wird eben nicht alles gut, nur weil sich Unternehmen ständig neue Tools anschaffen. Hier sollte man mit Bedacht vorgehen und zuerst evaluieren, welche Software-Unterstützung wirklich benötigt wird. Gerade im Marketing ist es beispielsweise wichtig, Silos aufzubrechen und wirklich die Zielgruppenperspektive einzunehmen. Nur so können die geeigneten Strategien entwickelt, Ziele festgelegt und Maßnahmen ergriffen werden – Tools unterstützen am Ende nur.